So ein Mist! Bin gerade im Krankenhaus. Gestern Abend war mir nach der Chemo sehr sehr kalt. Dicke Pullis, Fleecejacke und Daunenbett- nichts hat geholfen. Erst durch den Kamin, Wärmflasche und Hühnersuppe ( selbstgemacht von der lieben Schwiegermutter) wurde mir wieder warm. Dann aber zu warm. Die Temperatur ist angestiegen auf 38°. Das ist die kritische Marke. Ab 38° muss muss ich im Krankenhaus vorstellig werden. Temperatur beim zweiten Mal messen auf 39°. Jetzt wird es kritisch. Ich habe Schüttelfrost und Fieber- und als ich in der Spiegel gucke, sehe ich den Ausschlag an meinen Körper- während der Kopf knallrot ist.
Es ist mitten in der Nacht. Pech gehabt. Ich suche nach der Notfallnummer. Werde durchgestellt zur Dienst habenden Onkologin. Sie klingt etwas verschlafen am Telefon, aber würde mich gerne im Krankenhaus sehen. Ich nehme ein Taxi und fahre hin. Angekommen muss ich mich mit einem Pfleger herum streiten. Der meint, ich könnte noch gut stehen, während er in aller Seelenruhe die Dokumente managt. Dann noch die Diskussion, dass ich kein Handy in der Hand haben bräuchte, während er die Fragen aufschriebe. Naja, auch solche Exemplare sind in diesem Krankenhaus unterwegs.
Die Ärztin wiederum ist sehr sehr nett. Hat auch ein Baby- gute Gesprächsthemen. Ich bekomme einen Zugang gelegt und Blut wird abgenommen. Eine Cortisoninfusion wird angelegt, die hoffentlich den Ausschlag wieder in den Griff bekommt. Nichts tut sich. Um 2:00 Uhr bringt mich die Ärztin auf mein Zimmer. Eigentlich ist das Krankenhaus voll, aber bei meinen Symptomen habe ich nun das Isolierzimmer bekommen. COVID kann nicht ausgeschlossen werden. Das freie Zimmer ist sehr angenehm. Ich bekomme noch mal eine Paracetamol Infusion und schlafe. Am nächsten Morgen ist der Ausschlag weg, kein Fieber mehr- der Spuk ist vorbei. Jetzt bin ich immer noch im Krankenhaus, da ich 24 Stunden fieberfrei sein muss und das Ergebnis vom PCR noch aussteht.
Ich werde gut betreut. Ich hoffe, dass ich ein zwei Tage später wieder raus darf. Mein lieber Mann schlägt sich wacker zu Hause. Mit den zwei Kindern helfen netterweise die Schwiegereltern und meine Eltern.
Dieses Spielchen wird sich leider am folgenden Wochenende wiederholen. Die Ärzte stellen eine Allergie auf die Infusion fest. Die kann sich immer weiter aufbauen bis zu einem lebensbedrohlichen Schock. Die Therapie mit diesem Mittel muss abgebrochen werden. Da diese Infusion nur zusätzlich gegeben wird, zur eigentlichen Chemo, ist das aber wohl nicht so schlimm.